MISSION weltweit – Ausgaben 2024

ZUM THEMA KANADA 6 FOTOS: NICK REUPER ne Eltern ihn auf eine katholische Privatschule. Als er vor drei Jahren zum Studium nach Kanada kam, begann seine Zeit des Nachforschens. Er sehnte sich nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Shray las Bücher, besuchte Vorträge und schaute sich unzählige Videos an, bevor er zu dem Schluss kam, dass der Glaube an Jesus einzigartig und überzeugend ist. In diesem Prozess stieß er auf unsere Gemeinde in seiner Nachbarschaft. Auch er ließ sich taufen. Sein Arbeitskollege kam zum Gottesdienst. Shrays Familie steht seinem christlichen Glauben eher gleichgültig gegenüber. Rob wuchs im Iran auf und glaubte an eine göttliche Macht, konnte aber der islamischen Religion nicht viel abgewinnen. Zu groß war seine Enttäuschung über die politischen Einflüsse, den religiösen Druck und die harten Konsequenzen, wenn jemand nicht ins Raster passt. Als Rob im Teenageralter allein nach Toronto kam und sich enorm einsam fühlte, begann er, mit Gott zu reden – und wurde auf die Kirche gegenüber aufmerksam. Als er eines Sonntags den persischen Gottesdienst besuchte, der damals in unserem heutigen Gebäude stattfand, war es für ihn wie das Eintauchen in eine andere Welt: Menschen waren freundlich, freuten sich am Gottesdienst und redeten frei zu Gott. So beschloss Rob, weiter in die Gemeinde zu gehen, die Bibel zu lesen und nach christlichen Werten zu leben. Einige Zeit und zwei Umzüge später wollte er ganze Sache mit Jesus machen. Er hatte in Jesus eine Beziehung zu Gott gefunden, die so anders ist als alles zuvor und auf die er – in seinen Worten – „stolz sein kann“. Eine Rückkehr in sein Heimatland und ein Besuch bei seinen Eltern wurde damit unmögBenjamin Schöniger und Julia Baker sind seit August 2020 in einem Gemeindegründungsprojekt für junge Menschen aus vielen Kulturen im Norden Torontos tätig. Ben studierte Evangelische Theologie an der Internationalen Hochschule Liebenzell und an der Evangelischen Hochschule Tabor, Julia Familienwissenschaften in den USA. Rundbriefe und mehr: www. liebenzell.org/schoeniger Wenn Gemeinde da ist, wo Familie fehlt Im Februar hatten wir als „Reach North York“-Gemeinde in Toronto das Vorrecht, drei Personen zu taufen. Sie haben unterschiedliche Hintergründe und Lebensgeschichten. Eines verbindet sie: Alle drei sind die ersten Christen in ihrer Familie. Damit bekommt die Gemeinde einen ganz besonderen Stellenwert. Nicole wuchs in einer libanesisch-kanadischen Familie auf. Ihre Eltern sind geschieden und halten nichts von Gott und Religion, wie auch ihre Zwillingsschwester. Erst in ihren frühen Zwanzigern wird Nicole auf die Andersartigkeit von gläubigen Menschen aufmerksam. Als sie im Elternhaus eines Freundes übernachtet, räumt dieser sein Zimmer und schläft auf der Couch. Was manch einem als selbstverständliche Geste erscheint, war für Nicole beeindruckend. Noch nie hatte jemand ihr als Besucherin so viel Privatsphäre gegeben. Durch diesen Freund lernte Nicole nicht nur den christlichen Glauben kennen, sondern auch ihren späteren Ehemann Ryan. Lange Geschichte kurz: Nicole fand in Jesus eine Zuflucht, von der sie lange nicht wusste, dass sie danach suchte. Zu ihrer Taufe kamen neben anderen Gottesdienstbesuchern Ryan und seine Eltern, dieser erste gläubige Freund – aber ihre eigenen Eltern wollten damit nichts zu tun haben. Shray stammt aus Indien. Seine Familie folgt den Traditionen des Hinduismus. Um ihm eine bessere Bildung zu ermöglichen, schickten seiLobpreis beim Taufgottesdienst

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