MISSION weltweit – Ausgaben 2024

MISSION weltweit 3/2024 9 ZUM THEMA JAPAN Auch wenn ich nie das Gefühl hatte, zu kurz zu kommen oder übersehen zu werden, gab es Zeiten, in denen ich gerne aus der „Masse“ herausgestochen wäre. Als Kind und Teenager habe ich oft zu meinen großen Brüdern aufgesehen und wollte so sein wie sie. Genauso mutig, sportlich talentiert oder selbstbewusst. In manchen Bereichen habe ich versucht, es ihnen gleichzutun. Allerdings mit – aus meiner Sicht – mäßigem Erfolg. Es gibt eben keine Kopie von Menschen. Ich bin ich, und meine Geschwister sind meine Geschwister. Über den Schatten springen Doch zu dieser Erkenntnis musste Jesus mich erst bringen. Zwei Beispiele für den Weg, den er mich geführt hat: Mit 16 Jahren habe ich das Filmemachen für mich entdeckt. Was zunächst als Hobby begann, nahm mit der Zeit mehr Raum ein. Jesus gab mir immer wieder neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Er führte auch durch Menschen, die mich ermutigten und förderten. Dass ich dieses Hobby zum Beruf machen und diese Leidenschaft inzwischen in Japan für Gottes Reich einsetzen kann, schreibe ich nicht mir zu. Es ist Gottes Werk! Herrmann und Jael Stamm haben an der Internationalen Hochschule Liebenzell studiert und erste Berufserfahrungen als Jugendpastor beziehungsweise Sozialarbeiterin gesammelt. Seit Mai 2022 verstärken sie das Missionarsteam in Japan. Sie haben drei Kinder. Geplant ist, dass Herrmann von Herbst 2024 an eine bestehende Medieninitiative unterstützt, um Menschen in Japan über das Internet auf Jesus Christus hinzuweisen. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/ stamm-herrmann-jael Wie ist es eigentlich, in einer zehnköpfigen Familie aufzuwachsen? Ganz ehrlich: Für mich als sechstes von acht Geschwistern war es normal, das Zimmer zu teilen, die Kleider vom älteren Bruder zu bekommen oder immer wieder mit einem meiner Brüder verwechselt zu werden. Es war das Normalste der Welt, einer der acht Stamm-Buben zu sein. Im Schatten der Brüder Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen. EPHESER 2,10 Die zweite wichtige Station in meinem Leben war, dass ich 2013 mit fünf weiteren jungen Menschen für einen impact-Einsatz nach Japan aufbrach. Für mich war die Erfahrung neu, für längere Zeit von der Familie getrennt zu sein. Und dann auch noch in Japan! Der Name Stamm wurde wegen Onkel Gerhard und Tante Brigitte eher mit Pioniermission im Urwald verbunden. Ungewohnt war, dass ich in Japan nicht einer der vielen Stamm-Brüder, sondern einfach nur Herrmann war. Im Windschatten Im Schatten der Brüder – das hat auch seine guten Seiten: In vielen Bereichen konnte ich im Windschatten meiner Geschwister laufen. Ich musste nicht jede Erfahrung als Erster machen. Häufig konnte ich von der Vorarbeit profitieren, die einer meiner Brüder vor mir geleistet hatte. Ich bin sehr dankbar, dass ich mit vielen Geschwistern aufwachsen durfte. Ich bin gerne einer der acht StammBuben. Trotzdem weiß ich, dass Gott mich einzigartig und unverwechselbar geschaffen hat. Herrmann Stamm 2019: Unterwegs zum Filmen für die Mission 2004: Familie Stamm, Herrmann ist der Dritte von vorn FOTO: FABIAN REINHARDT FOTO: PRIVAT

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