MISSION weltweit 1/2025 DEUTSCHLAND 13 ZUM THEMA Teilnehmerinnen auf und erkundigten uns nach ihrem Ergehen. Immer wieder sprachen wir über Versöhnung und einen Neuanfang. Immer wieder fragten wir, was passieren müsste, damit es weitergehen kann. Zu viele Wünsche auf einmal? Anfang 2022 begannen wir, intensiv für einen Neustart zu beten. Während der 18 Monate langen Gebetsphase wurde uns und einer Mitarbeiterin, die von Beginn an dabei war, immer klarer, worum wir bitten sollten: um ein junges gläubiges Ehepaar, das direkt in Pforzheim lebt und Erfahrung im Leiten eines Hauskreises hat. Wir beteten gezielt für das Wunder, dass Gott ein solches Ehepaar nach Pforzheim „zieht“, es in der Nähe der Stadtmission wohnt, wir es finden und kennenlernen, dieses Paar bereit ist, Verantwortung für einen neuen Hauskreis zu übernehmen. Manchmal fragten wir uns, ob so etwas möglich sein kann. Würde Gott tatsächlich auf diese vielen gezielten Wünsche eingehen? Das Gottesgeschenk Während unseres Urlaubs Ende Oktober 2023 rief unsere Mitarbeiterin an, Annie aus Eisingen: „Kommt schnell! Wir müssen uns treffen. Ich habe von einem gläubigen Ehepaar gehört, das in derselben Straße lebt, in der auch die Stadtmission ist. Die müssen wir unbedingt kennenlernen!“ Wir konnten es kaum fassen und arrangierten einige Tage später ein erstes Treffen bei Ehepaar Wang* und ihrem Baby. Von Anfang an verstanden wir uns so gut, als würden wir uns schon lange kennen. Wir erzählten einander, wie wir zum Glauben an Jesus gekommen waren und merkten, dass wir hier Glaubensgeschwister mit demselben Herzensanliegen gefunden hatten: dass es in der Goldstadt einen chinesischsprachigen Hauskreis gibt, in dem Menschen Christus kennenlernen und in ihm gegründet werden. Genau das war jahrelang unser Gebetsanliegen gewesen! Und so fragten wir Ehepaar Wang, ob sie bereit wären, bei einer Neugründung als Mitarbeiter mit einzusteigen. Das junge Ehepaar bat um Bedenkzeit. Wenige Tage danach sagten sie zu! Familie Wang war während der Pandemie nach Pforzheim umgezogen und suchte Anschluss an andere Christen. Vor wenigen Jahren waren beide während ihres Studiums in Deutschland bei einer evangelistischen Freizeit des FMCD zum Glauben gekommen. Sie hatten in ihren früheren Gemeinden Erfahrungen im Leiten von Hauskreisen gesammelt – und wohnten jetzt nur wenige Meter von der Stadtmission entfernt. Wir konnten es kaum glauben, wie konkret Gott unsere Gebete erhört hatte. Dieses Ehepaar war und ist ein Gottesgeschenk. Es kann weitergehen Seit Ende 2023 treffen wir uns wieder als chinesischer Hauskreis in Pforzheim. Gott schenkte durch Versöhnung und diese junge Familie einen Neuanfang. Nun hoffen und beten wir, dass der Kreis wächst und noch mehr Chinesen in der Region durch das Zeugnis der Christen vor Ort von Jesus hören und zum Glauben kommen. Klaus-Dieter und Erika Volz Klaus-Dieter und Erika Volz waren von 1993 bis 2009 als Missionare in Taiwan tätig und arbeiten seit 2009 unter Chinesen in Deutschland. Durch Bibelgesprächskreise, Gottesdienste und ein offenes Haus erreichen sie viele Menschen mit dem Evangelium. Klaus-Dieter ist als Missionarskind in Papua-Neuguinea aufgewachsen. Erika ist ausgebildete Bankkauffrau. Beide haben die Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission absolviert. Sie haben zwei erwachsene Söhne. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/volz Das Forum für Mission unter Chinesen in Deutschland e. V. (FMCD) verbreitet das Evangelium unter Chinesen in Deutschland, baut chinesische Bibelgruppen auf und vernetzt sie mit Gemeinden und Organisationen. Der Verein hat seinen Sitz in Hannover. Durch Jüngerschaftstraining und Literaturverbreitung unterstützt er chinesische Christen und bereitet sie auf ihre Rückkehr nach China vor. Mehr als 70 Bibelkreise und Gemeinden sind Teil des Netzwerks. Die Liebenzeller Mission ist seit vielen Jahren Partner des FMCD. FUNDSTÜCK „Wer betet, verbindet seine begrenzten Möglichkeiten mit den unbegrenzten Möglichkeiten Gottes und wird dabei manche Wunder erleben.“ HORST WAFFENSCHMIDT FOTOS: KLAUS-DIETER VOLZ 2017: Der Hauskreis zu Besuch bei Familie Volz
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