ZUM THEMA FRANKREICH 14 Wieder war ein Jahr vergangen, wieder stand der nasse Herbst bevor, und immer noch war das Dach des Gemeindezentrums undicht. Vor fünf Jahren hatten wir die ersten Kostenvoranschläge eingeholt. Die asbesthaltigen Eternitplatten sollten entsorgt werden. Eine aufwendige, kostspielige Angelegenheit. Darauf hatten wir uns eingestellt. Auch einen Dachdecker fanden wir. Die Anzahlungen waren schnell getätigt. Widrige Umstände Dann ging plötzlich gar nichts mehr: Corona, Arbeiter fielen aus, es gab Missverständnisse, schlechtes Wetter, bautechnische Probleme. Dann die Sommerpause, Herbst und Winter. Ein schwieriger Nachbar. Wieder Sommer. Ein neuer, vergeblicher Anlauf. Herr, wir brauchen ein Wunder! Die Gemeinde versammelte sich zu einer Gebets- und Fastenwoche. Der große Bauherr der Gemeinde mitsamt ihres Gebäudes würde bestimmt eingreifen. Doch Gott tat kein Wunder. Ein neuer, nasser Herbst ging ins Land. Immer wieder mussten wir Freunden antworten: Nein, es gibt nichts Neues, alles liegt auf Eis. Es ist keine Lösung in Sicht. – Die Gemeinde war es müde. Wir konnten nicht mehr. Gottes Zeitplan ist anders Da, aus heiterem Himmel, bekamen wir die Adresse einer anderen Firma. Deren Leiter kam ein erstes Mal, beim nächsten Mal mit einem Handwerker: Ja, meinten sie, die Bauarbeiten sind machbar. Ohne den Nachbarn zu stören. Direkt von oben. Und es ist statthaft! Wir trauten unseren Ohren nicht, konnten es nicht glauben. Da war das erbetene Wunder! Doch die staatlichen Auflagen waren mittlerweile gestiegen, und der Preis wurde mehr als doppelt so hoch. Wie sollte die kleine Gemeinde das stemmen? Unser Vorstand beschloss, die Herausforderung anzunehmen. Unser Spendenaufruf wurde gehört. Freunde fragten, wie sie mithelfen können. Benachbarte Gemeinden unterstützten uns. Die Gemeindeglieder überdachten ihr finanzielles Engagement. Und nicht zuletzt: Wir bekamen eine der beiden ersten Anzahlungen zurückerstattet. Das Geld kam in kürzester Zeit zusammen! Es wird sogar noch für die Isolation der Decke reichen. Selbst der dringende Umbau der Gemeinderäume kann angedacht werden. Wir brauchten ein Wunder. Hier ist es. Wir müssen Gottes Zeitplan nicht verstehen. Aber wir wollen ihm beschämt danken, uns von Herzen freuen und ihm weiter vertrauen. Auch den Arbeitsbeginn im Frühjahr können wir nun getrost abwarten. Norbert und Susanne Laffin Norbert und Susanne Laffin sind seit 1990 als Missionare in der Normandie/Frankreich tätig. Die von ihnen gegründete Gemeinde in Coutances steht mittlerweile auf eigenen Beinen. Seit 2017 begleiten sie eine Gemeinde in Alençon. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/ laffin-norbert-susanne FUNDSTÜCK „Wenn wir im Glauben ein Wagnis eingehen und Gott bitten, dass er es uns durchstehen lässt, dann können wir Wunder erleben.“ IRMELA HOFMANN Wir brauchen ein Wunder! Ein neues Dach muss her. Doch alles läuft schief. Ob die ersehnte Hilfe rechtzeitig eintrifft? FOTOS: NORBERT LAFFIN Wir loben Gott, der uns so gut versorgt Das Dach des Gemeindegebäudes muss dringend repariert werden
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