MISSION weltweit – Ausgaben 2025

MISSION weltweit 2/2025 DEUTSCHLAND 7 ZUM THEMA Maika Hirschfeld lebt seit September 2022 in Neubrandenburg. Dort arbeitet sie in der Oase im Reitbahnviertel, einer sozialmissionarischen Gemeindeentwicklung im Sozialraum Plattenbaugebiet. Zuvor studierte sie Evangelische Theologie in Bad Liebenzell und Marburg. Selbst in der Niederlausitz in Brandenburg aufgewachsen, ist es ihr ein besonderes Anliegen, Menschen in Ostdeutschland Begegnungen mit dem Evangelium zu ermöglichen. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/ hirschfeld en Problemen. Es ist immer wieder herausfordernd, so eng mit Menschen zusammenzuleben und -zuarbeiten, die ungesunde und teilweise selbstzerstörerische Lösungsansätze im Umgang mit ihren seelischen Verlusten und Verletzungen haben. Jesus liebt das Reitbahnviertel Und doch sind wir davon überzeugt, dass Jesus die Menschen hier im Reitbahnviertel liebt. Vielleicht sogar in ganz besonderem Maße, weil er nicht auf das Äußere schaut, sondern ihr Inneres, ihre Beweggründe, ihre Sehnsüchte und Ängste kennt. Weil er weiß, wie schwer es für sie ist, sich von den Lügen zu lösen, die ihnen von klein auf für bare Münze verkauft worden sind. Uns als Oase-Team hat er die Menschen hier vor Ort auf ganz besondere Weise aufs Herz gelegt. Zusammen mit Jesus wollen wir ihnen begegnen und ihnen die Liebe Gottes und den Wert zusprechen, den sie in seinen Augen haben. „Fischt so viele wie nur möglich“ Das bringt mit sich, dass ich mich nicht auf meine persönliche Wahrnehmung und Einschätzung meines Gegenübers verlassen kann. Jesus sieht so viel mehr in uns, als der menschliche Verstand erkennen kann. Eine Szene aus der Jesus-Serie „The Chosen“ machte mir das vor kurzem wieder neu bewusst. In Folge vier der ersten Staffel sagt Jesus zu Simon Petrus und Andreas in Anlehnung an Lukas 5,10: „Von nun an werdet ihr Menschenfischer sein. Und ihr fischt so viele wie nur möglich, aller Art. Ich werde sie später sortieren.“ Es ist nicht an mir zu entscheiden, welcher „Fisch“ es wert ist, eingeholt zu werden. Es ist nicht an mir zu beurteilen, ob das Wasser, in dem dieser Fisch schwimmt, vielleicht viel zu trüb, der Fisch im schlimmsten Fall gar von seiner Umwelt vergiftet ist. Ich muss nicht – und darf auch nicht – im Voraus sortieren, wer dazu gehört und wer nicht. Welches Gewässer gut genug ist, um die Netze auszuwerfen. Jesus Christus ist für jeden gestorben. Seine Botschaft gilt allen Menschen. Jeder soll durch ihn gerettet werden. Wir in der Oase dürfen an einem Ort fischen, den andere Leute vorverurteilt und manche sogar abgeschrieben haben. Das fordert uns immer neu heraus, aber dafür dürfen wir auch dabei sein, wenn wieder mal ein Schatz geborgen wird. Wo gibt es in deinem Umfeld jemanden, den andere abgeschrieben haben – oder sogar du selbst? Denke an die Worte von Jesus und fische so viele wie nur möglich, aller Art. Maika Hirschfeld Es ist nicht an mir zu entscheiden, welcher „Fisch“ es wert ist, eingeholt zu werden. Nicht alle Aussichten hier sind trübe Ansteckende Freude beim Sommerfest weltweit 2/2025 FOTOS: MAIKA HIRSCHFELD

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=