MISSION weltweit 2/2025 11 ZUM THEMA MITTLERER OSTEN FOTOS: PRIVAT Schweinefleisch und sogar mit unehelichen Beziehungen in Berührung zu kommen, wenn sie zu mir nach Hause kommen. Nach fast fünf Jahren kennen mich jedoch die Leute in der Nachbarschaft sehr gut und kommen mich regelmäßig besuchen. Die Frauen genießen es, bei mir zu Hause willkommen und angenommen zu sein. Ich habe erfahren: Mit der Zeit kann Angst überwunden werden. Und ich darf sie nicht persönlich nehmen. Es ist die Angst vor dem Ungewissen. 3. Fragen, fragen, fragen … In der interkulturellen Kommunikation bleiben Missverständnisse nicht aus. Eine gute arabische Freundin nahm mir zum Beispiel übel, dass ich beim Kaffeetrinken nicht alle Frauen mit einem Händeschütteln begrüßte. Sie war davon tief enttäuscht. Das war für mich völlig unverständlich. Ich wiederum ärgerte mich darüber, dass meine Freundin sich ständig bei mir Geld oder unser Auto auslieh. Wie gut tat es, offen darüber zu reden! Ich fragte nach und erkannte, was eigentlich hinter dem Problem steckte: Meine Freundin meinte, ich hätte den Menschen durch den fehlenden Handschlag nicht genügend Ehre erwiesen. Fragen helfen, einen Menschen besser kennenzulernen und tiefer in die Kultur einzutauchen. In der arabischen Gesellschaft kann man nicht jeden alles offen fragen. Dafür ist die Angst vor dem Gesichtsverlust zu groß. Aber man kann ein oder zwei engere Freunde finden, denen man Fragen stellen kann und die einem helfen, die eigenen Enttäuschungen und Erfahrungen zu reflektieren. Wenn wir nur von unserer eigenen Weltanschauung ausgehen, können wir den anderen nicht verstehen. Jeder Mensch sieht das Leben mit anderen Augen. Durch Fragen bekommen wir Antworten und auf diese Weise lassen sich Konflikte lösen. In unserem Umfeld dürfen wir erfahren, wie Gott uns dabei hilft, Beziehungen aufzubauen. Er stellt uns immer wieder neue Menschen ins Leben, durch die wir wachsen und über unseren Schatten springen können. Die Autorin lebt und arbeitet mit ihrer Familie in der arabischen Welt. Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt, kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen und deine Töchter auf dem Arm hergetragen werden. Dann wirst du es sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die Schätze der Völker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt. Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen. JESAJA 60,4 6 Unten: Wenn wir Fremden liebevoll begegnen, finden wir oft ungeahnte Schätze Links: Wir beten dafür, dass sich unseren Nachbarn der Himmel öffnet
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